Veröffentlichungsdatum:
09 Januar 2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Karlsruher Citykrippe ist das Ergebnis eines gemeinsamen Findungsprozesses zum Thema Weihnachtsgeschichte im Hier und Jetzt unserer Heimatstadt Karlsruhe.
Gezeigt wird eine Krippe die wie ein 3 dimensionales Wimmelbild erscheint, indem sich die Betrachter mit Ihrer individuellen Wahrnehmung der Gesellschaft vom Kind bis zu Erwachsenen wiederfinden können.
Durch die zunehmende Globalisierung ist auch das Thema Religiosität in Bewegung geraten. Neue Aspekte und Beurteilungen rücken in den Fokus. Es geht dabei um unsere Einstellung in nahezu allen Lebensbereichen, auch um den Klimawandel, den Umgang mit der Natur und unser Konsumverhalten. Diesen Wandel wollte ich auch in der Darstellung meiner Weihnachtskrippe zum Ausdruck bringen.
An einem Wartehäuschen der U-Strab finden sich Maria und Josef mit dem Kind. Im Hintergrund sind markante Gebäude und die Fächerarchitektur der Stadt Karlsruhe zu erkennen. Um sie herum Menschen die symbolisch stehen für das was in unserer Gesellschaft gerade passiert wie zum Beispiel der Richter die Flüchtlinge oder die Krankenschwester sie stehen für eine Geschichte die derBetrachter mit seinen Worten weitererzählen soll.
Die Krippe soll die Betrachter von der heute oft nur sehr oberflächlichen Betrachtungsweise, die rein auf das Ästhetische reduziert zu sein scheint, zur Kernaussage der Weihnachtsbotschaft führen. Nicht das Wie und Wo der Geburt Jesu ist das Entscheidende, sondern die Wahrnehmung und die Reaktion auf das, was geschieht.
Denn auch vertraute Geschichten bleiben nur dann über ihre unmittelbare Gegenwart relevant, wenn sie immer wieder neu und zeitgemäß interpretiert werden und in denen sich die Betrachter als Teil der Geschichte wiederfinden.
Ich möchte mit meiner Krippe keine dauerhafte und gültige Deutung herausfordern, sondern eine Sichtweise aus Unauslotbarem und Geheimnisvollem wachhalten und dem Betrachter neue Impulse und Anregungen für sich und seinen Umgang mit Kirche und Glauben geben.
Mit besten Grüßen
Ihr Rudi Bannwarth